Unsere Pressemitteilung zum Unterrichtsausfall in Rheinland-Pfalz wurde in der heutigen Ausgabe der Rheinpfalz aufgegriffen: Mit 30 000 Schülern ist Ludwigshafen der landesweit größte Schulstandort. Eine Woche lang haben wir in einem Report die Situation vor Ort beleuchtet und Schüler, Lehrer und Politiker zu Wort kommen lassen. Erste Reaktionen.

Leserin Sibylle Bauser aus Ludwigshafen hält es für „längst überfällig“, das Thema in den Blickpunkt zu rücken. Rechne man die volkswirtschaftlichen Folgekosten hinzu, sei der Sanierungsstau an Ludwigshafener Schulen (260 Millionen Euro) „um ein Vielfaches teurer als die Hochstraße“ (knapp 300 Millionen). Und sie fragt sich: „Was nützen teure Mittel für neue Fenster und Technik, wenn Schüler und Lehrer in überfüllten Klassenräumen, die zur Hochstraße liegen, versuchen Deutsch zu lehren und zu lernen, während über dem Klassenraum, keineswegs nur in den Ferien, mit dem Presslufthammer die Toiletten saniert werden?“ Ihre Forderung an die Verantwortlichen: „Mehr Kooperation statt Konkurrenz.“ Nur in enger Zusammenarbeit könnten die Behörden partei- und länderübergreifend Lösungsansätze entwerfen. Absprachen seien vor den Entscheidungen notwendig. Kinder seien mehr als „das Kapital unserer Zukunft, weshalb auch Umweltschutz- und Verkehrsfragen für deren Entwicklung extrem wichtig seien.Für Leser Hagen Jaedicke aus Edigheim hat die Redaktion mit dem Report ein Thema aufgegriffen, „das unsere Zukunft bestimmen wird. Eine kluge Auswahl, denn diese jungen Menschen werden später hier im Leben stehen“. Besonders gefallen hat ihm der Beitrag über die Erich- Kästner-Grundschule, die mit 511 Jungen und Mädchen aus 45 Nationen die größte ihrer Art in Rheinland-Pfalz ist. Neun von zehn Kindern haben dort ausländische Wurzeln. „Im Schulalltag müssen die Probleme immens sein. Viele werden im Bericht auch angesprochen – der Erziehungsanspruch, das Leistungsgefälle, die Sprachförderung. Jedes Engagement und alle Investitionen werden sich später mehrfach auszahlen“, glaubt Jaedicke.

„Der beeindruckende Einsatz“ von Kästner-Rektorin Sabine Wulf imponiert auch Sibylle Bauser. Dass elf Millionen Euro in die Renovierung der Einrichtung investiert worden seien, die Schule aber über akute Raumnot klage, zeige ein Dilemma der Politik auf: Diese ignoriere den demografischen Wandel.

Nicht einverstanden mit unserer Darstellung des inklusiven Unterrichts ist Hans-Jürgen Wünschel (Maxdorf). Er schreibt: „Die Kritik an der Inklusion bezieht sich nicht auf die Lautstärke im Unterricht, wie die Überschrift suggeriert, sondern darauf, dass die starken Schüler auf der Strecke, die schwächeren Schüler zurück bleiben und die Behinderten gar nichts mitbekommen, weil die individuell notwendige Förderung nicht machbar ist, ohne die anderen zu vernachlässigen.“ Inklusion sei nur ein besonderes Geldsparmodell der Landesregierung zulasten der Kinder, meint er.

Den hohen Unterrichtsausfall kritisiert derweil die Junge Union (JU). Der Report dokumentiere das strukturelle Defizit, das die Landesregierung zu verantworten habe. Wichtig sei die Ausbildung der Lehrer. Insbesondere in den Realschulen plus seien die Pädagogen ein Eckpfeiler der Integration. In dieser Beziehung wie auch beim Raumbedarf und der technischen Ausstattung dürfe man die Schulen nicht im Regen stehen lassen, fordert JU-Kreisvorsitzender Maximilian Göbel.

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